In der Küche findet sich jede Menge Edelstahl – kein Wunder bei seinen vielen positiven Eigenschaften. Und obwohl Edelstahl widerstandsfähig und unempfindlich ist, ganz ohne Pflege geht es dann doch nicht. Denn auch Edelstahl der höchsten Güteklasse ist, trotz der häufig verwendeten Bezeichnung „nichtrostender Stahl“, eines nicht: rostfrei. Bei falscher Handhabung oder mangelnder Pflege kann auch Edelstahl rosten. Wie Sie vorbeugen können verrät Ihnen dieser Artikel.


Grundsätze für den Umgang mit Edelstahl

  • Die wichtigste Regel im Umgang mit Edelstahl lautet: halten Sie die Oberflächen sauber und lassen Sie Luft heran.
  • Edelstahl sollte grundsätzlich nur mit basischen Reinigungsmitteln behandelt werden und niemals mit sauren. Die Herstellerangaben gemäß EG-Empfehlung sollten darum „unter 5% nichtionische Tenside, über 30% aliphatische Kohlenwasserstoffe“ o.Ä. lauten.
  • Rückstände auf der Oberfläche, z.B. aus Kalk, Fett, Stärke oder Eiweiß, sollten möglichst zeitnah entfernt werden. Unter diesen Schichten kann es durch fehlende Luft zu Korrosion kommen. Für eine ggf. notwendige Entkalkung empfiehlt sich der Einsatz von 10%iger Essig- oder Phosphorsäure.
  • Edelstahl sollte nicht über längere Zeit in Kontakt mit konzentrierten Säuren, Salzen oder Gewürzen kommen. Auch Säuredämpfe, wie sie z.B. durch Fliesenreiniger entstehen, können eine Korrosion fördern. Spülen Sie die Oberfläche nach einem Kontakt am besten mit klarem Wasser ab und reiben Sie sie trocken.
  • Es empfiehlt sich alle Oberflächen aus Edelstahl regelmäßig mit einem Edelstahl-Polish zu behandeln.

Hilfe, mein Edelstahl rostet! Was nun?

Frische Roststellen können Sie mit mild wirkenden Scheuermitteln oder feinem Schleifpapier beseitigen. Schon länger vorhandene Korrosionen, die sich schon stärker ausgebildet haben, lassen sich mit warmer 2 bis 5 prozentiger Oxalsäurelösung abwaschen.

Wenn die beiden oben genannten Möglichkeiten nicht mehr zum Erfolg führen bleibt als letzte Rettung nur noch eine Behandlung mit 10%iger Salpetersäure.  Auf Grund der Gefahr sollten Sie das aber besser Profis überlassen, die technisch geschult sind und die bestehenden Vorschriften kennen.


Warum kann „nicht rostender“ Edelstahl rosten?

Wie in der Einleitung schon angedeutet kann jeder Stahl rosten – auch Edelstahl. Mit Edelstahl bezeichnet man gemeinhin nur besonders korrosionsbeständige Stähle. Auch innerhalb der als Edelstahl bezeichneten Stahlsorten gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit.

Das Edelstahl kaum rostet liegt an einer „Passivschicht“, die sich bei Kontakt mit Sauerstoff an der Oberfläche bildet. Auch Kratzer oder andere mechanische Beschädigungen des Edelstahl sind dabei kein Problem, der Sauerstoff aus der Luft reicht aus damit sich die Passivschicht regenerieren kann.

Unzerstörbar ist die Passivschicht aber nicht. Sauerstoffverbrauchende Substanzen wie salz- und schwefelsäurehaltige Stoffe, Chloride aber auch Würzkonzentrate (Senf, Essig, Kochsalzlösungen etc.) können zu einer Störung der Passivschicht führen. An diesen Stellen kann sich dann Rost bilden.

Eine weitere Möglichkeit ist Fremdrost, der durch Kontakt mit anderen Bauteilen aus einfachen Stählen oder durch Flugrost auf den Edelstahl kommt. Eisenhaltiges Wasser ist eine weitere häufige Quelle für Fremdrost.

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